Mittwoch, 18. März 2009

die Prinzessin

hätte die OP gestern fast nicht überlebt.
Erst war ich ja total sauer, weil den ganzen Tag herrlichstes Sonnenschein-Gartenwetter war, ich aber im Haus warten musste, bis der Tierarzt endlich anruft. Draussen hör ich doch das Telefon nicht.
Eigentlich wollte er um 12.00 mit der OP beginnen und dann zwischen 13.00 und 14.00 Uhr anrufen, damit ich die Prinzessin wieder abhole.
Um 15.00 Uhr hatte er immer noch nicht angerufen. Gefühlsmäßig schwankte ich zwischen Sorge um die Miez und Wut, weil ich so gern in den Garten wollte. Und ich es absolut nervig finde, wie der Herr Tierarzt mit Terminen und der Zeit der Leute umgeht.
Also hab ich um 15.00 Uhr bei ihm angerufen. Da hatte er grad erst angefangen! Grrrmpf!
Arme Miez! Seit gestern Abend hatte sie nichts zu futtern bekommen und musste dann von 9.30 Uhr an teilweise allein, weil ja der Herr Doc unterwegs war, in der Praxis im engen Katzenkorb warten.
Eigentlich wollte er dann eine halbe Stunde später anrufen und Bescheid sagen, das ich sie abholen kann.
Aus der halben Stunde wurden ein-einhalb. Um 16.30 Uhr rief er dann endlich an. Es hatte Komplikationen gegeben. Er hätte sie nur mit Mühe zurückholen können. Aber jetzt geht es ihr wieder ganz gut und ich könnte kommen...
Schluck.
Arme Miez!!!
Im Hintergrund konnte ich sie jämmerlich miauen hören.
Als ich dann in die Tierarztpraxis kam, entschuldigte sich der Doc erstmal, das es so lange gedauert hatte. Er hatte noch einen Notfall dazwischen. Da war eine Katze unglücklich vom Dach gefallen und hatte sich die Hüfte verrenkt. Das muste er erstmal richten.
Und bei der Prinzessin war es zu Komplikationen gekommen. Scheinbar hatte sie mal eine Bauchfellentzündung. deshalb war die ganze Bauchdecke verklebt und vernarbt und er kam nicht richtig ran. Und beim Aufwachen ist ihr dann der Kreislauf abhanden gekommen und er musste sie zurückholen. Wie er das gemacht hat, hab ich vor lauter Schreck zu fragen vergessen.
Mit einer Packung Antibiotika, dem Hinweis, ich könne jederzeit anrufen wenn es der Miez schlecht geht und dem weiteren Hinweis, sie jetzt mal ins Warme zu stellen, am Besten noch mit einer Decke zudecken, weil der jetzt erstmal richtig kalt ist, verliess ich die Praxis.
Zu Hause erwartete mich dann ein erbarmungswürdiges Häufchen Elend im Katzenkorb. Zitternd und immer noch platschnass. So langsam dämmerte mir, warum der Doc empfohlen hatte, sie in eine Decke zu wickeln und auch, WIE er sie zurückgeholt hatte. (Vermutlich in einen Eimer kaltes Wasser getunkt.
Auf wackeligen Beinen ist das Miezchen zu mir gerobbt und wollte kuscheln, woraufhin ich sie erstmal ganz vorsichtig in ein Handtuch und dann in eine Decke gehüllt hab und auf den Arm genommen hab.
Nach etwa 2 Stunden ging es ihr dann besser, sie war inzwischen trocken und wieder warm und hat sich dann auf ihren Lieblingsplatz auf dem Sofa gelegt.
Inzwischen war die Schwatz-Miez hereingekommen und hat ihrer kleinen Halbschwester liebevoll über die Nase und Ohren geleckt und war sehr besorgt. Als die Prinzessin später aufs Klo musste und wankend und zitternd durch die Küche zum Katzenklo kroch, ist Schwatzi ihr nicht von der Seite gewichen und hat sie immer wieder angestupst und vorm umfallen bewahrt.
Wahrscheinlich konnte sich Schwatzi noch gut an ihre eigene OP erinnern...

Heute guckt die Prinzessin schon wieder recht munter.

Dienstag, 17. März 2009

der Hahn ist tot!

Teil II (Teil I gibt es hier)

Das Mama-Huhn hat ja im letzten Sommer erst ziemlich spät angefangen zu brüten, nämlich erst am 6. August (das Datum kann ich mir ganz gut merken, weil da SchwieMa Geburtstag hat)
Nach 21 Tagen schlüpfen normalerweise die Küken. Wenn nicht, wie bei uns, zwei Tage vor dem Schlüpfen ein mordlustiger Igel das Gelege räubert. Von den 8 Eiern hat er 5 gefressen, eins lag zerdeppert auf dem Boden, zwei Eier waren noch ganz. Und das Mama-Huhn sass panisch in der Ecke und hat sich nicht mehr auf das Nest gesetzt.
Nachdem mein Ritter morgens beim Füttern das Drama entdeckt hatte, flog zuerst der vollgefressen in einer Ecke des Stalls schlafende Igel auf die andere Seite der Mauer, dann hat er das völlig aufgeregte Huhn wieder aufs Nest gesetzt.
Wir hatten gehofft, das wenigstens aus den verbleibenden Eiern Küken schlüpfen. Zwei Tage später war eines der Eier zerbrochen, darin ein totes Küken. Eigentlich hatte ich gedacht, das Mama-Huhn nun vom Nest aufsteht, aber sie hat tatsächlich noch einmal drei Wochen lang gebrütet. Da ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte, hab ich ihr auch keine Eier mehr untergeschoben. So hat sie 3 Wochen lang auf zwei Eiern gesessen.
Scheinbar hatte das Perlhuhn ein Ei gestiftet, denn das einzige überlebende Küken, das nach Ablauf der drei Wochen geschlüpft ist, entwickelte sich zum Perlhuhn.
Wir hatten ja gehofft, das es einHuhn ist. Denn unsere drei Hühner sind mit dem Hahn doch recht überbeansprucht...


Leider fing das Huhn im Laufe der Zeit an zu krähen und einen Kamm zu entwickeln.
Und inzwischen bekam auch der kleine Hahn Frühlingsgefühle...
Deshalb haben wir ihn gestern geschlachtet.
(über das Schlachten siehe Teil eins. Ich mach es nach wie vor sehr ungern)

Da hängt er nun, der arme Gockel.
(Und wartet darauf, von der armen Frau Ritterstern gerupft zu werden)

Die Miezen finden es sehr interessant, was da hinter der Scheibe -und leider für sie absolut unerreichbar- passiert.


Ganz großes Kino!




So sah er dann aus, seines Federkleides entledigt. Stolze 1,6 kg brachte der ausgenommene Gockel auf die Waage.
Nach wie vor finde ich es äußerst gruselig, so ein Tier auszunehmen.
Aber irgendwie hab ich es auch diesmal geschafft.
Fein säuberlich in 4 Teile zerteilt wartet er nun in der Gefriertruhe darauf, Sonntagsbraten zu werden.



Ausredenkönig

Nachdem in der letzten Woche sämtliche Kater aus mindestens 100 Kilometern Umkreis bei der Prinzessin Schlange standen und lautstark um ihre Gunst gebettelt hatten, liegt sie heute -endlich!- beim Onkel Doc auf dem OP-Tisch.

Seit letzten Sommer versuchen wir, Madam kastrieren zu lassen. Der alte Tierarzt, der seit letzten Herbst im Ruhestand ist, konnte sie im Sommer nicht kastrieren, weil sie noch unter zwei Kilo wog und er deswegen die Narkose nicht dosieren konnte. Daraufhin bekam sie einige Wochen lang die Katzenpille. Und trotz Katzenpille das Raubritter-Katerchen.



die Prinzessin im letzten Sommer
Foto von Design-Ritter



Der Tierarzt-Nachfolger ist der Ausredenkönig schlechthin. Seit 6 Wochen hat er uns vertröstet. Erst musste er die Praxis aufbauen und einrichten. Dann hatte er keinen OP-Tisch. Dann fehlten Instrumente. Die hatte er zwar bestellt, wurden aber nicht geliefert. Dann wurden die falschen geliefert. Dann fehlte doch noch was.
Aber heute, endlich, ist sie dran. Grad liegt sie beim Doc auf dem neuen OP-Tisch und in einer Stunde hole ich sie wieder ab.
Hoffentlich geht alles gut!


die Prinzessin im letzten Sommer
Foto von
Design-Ritter